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Von Melanie Assauer

Neun Mitarbeiter und ein Praktikant tragen Sorge, dass nicht allein der Statistik von rund 80 (re-)integrierten Kindern pro Jahr Gerecht getan wird, sondern dass vor allem auch diejenigen Liebe und Halt finden, für die „der Zug“ zurück in ein menschenwürdiges Leben längst abgefahren zu sein scheint. Innerhalb der verschiedenen Abteilungen der NRO finden die heimatlosen Kinder im Alter zwischen 0 und 24 Jahre ein offenes Ohr, eine gleichberechtigte Begegnung und professionelle Ansätze um akute und langfristige Bedürfnisse zu decken, damit ihre Lebensbedingungen nachhaltig verbessert werden.

dsg streets ahead 2Zunächst wird durch das Outreach (aufsuchende Straßensozialarbeit) ein vertrauensvoller Kontakt zwischen den Sozialarbeitern und der Zielgruppe aufgebaut und aufrecht erhalten. Streets Ahead gewährleistet dadurch auch, stetig über Neuankömmlinge auf den Straßen informiert zu sein; die dauerhafte Recherche ergibt, dass jährlich 150 Kinder aus verschiedensten Gründen (Verwaisen, Missbrauch, Armut, etc.) zu Straßenkindern in Harare werden.

Neben Gesprächen und Beratung führt Streets Ahead innerhalb dieser aufsuchenden Arbeit auch seinen mobilen Gesundheitsdienst durch. Die Gesundheitsassistenten versorgen die Kinder mit frei zugänglichen Medikamenten, führen Gesundheitschecks und Aufklärungsprogramme durch. Zumeist geht es darum, das Risiko von STI’s (Sexual transmitted infections/ Sexuell übertragenen Infektionen) und im Besonderen HIV Ansteckung durch rechtzeitiges Erkennen und Behandeln einzudämmen, vor allem aber durch Wissensvermittlung präventive Verhaltensänderungen seitens der Kinder herbeizuführen. Der mobile Gesundheitsdienst begleitet und vermittelt erkrankte Kinder ebenfalls an eine kooperierende Tagesklinik, schützt individuelles Leben und erreicht den Rückgang der Sterbequote vor allem von Babies und Kleinkindern auf den Straßen.

Das Herz der Organisation und seiner Aktivitäten ist/ war das Drop-In-Center. Zu Beginn dieses Jahres verlor Streets Ahead die Nutzungsrechte dieser täglichen Anlaufstelle für die Straßenkinder. Das Drop-In-Center diente den obdachlosen Kindern bis dahin als Ort der Gemeinschaft, des sozialen Austausches und als Beratungsstelle; daneben konnten sie hier ihre physischen Bedürfnisse decken. Täglich wurde eine warme Mahlzeit und Möglichkeiten der Körperhygiene nachzugehen, gegeben. Kleidung, Waschmittel und Schmerztabletten wurden von hieraus verteilt. Das Drop-In-Center verfügte über zwei Schulungsräume, einen Aufenthaltsraum, sowie einen Raum für die zweimal wöchentlich stattfindende medizinische Betreuung durch einen ehrenamtlichen Arzt. In der Außenanlage wurden Freizeitaktivitäten angeboten, womit dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder entgegen gekommen wurde.

Die Straßenkinder erhalten durch das offene Angebot  im Drop-In-Center individuelles Profiling mit dem Ziel ihre persönlichen Ressourcen und Träume zu erkennen, zu stärken und zu mobilisieren. Mit ihrem formulierten Wunsch, die Straßen Harares verlassen zu wollen, werden sie von den Sozialarbeitern bei der Entwicklung ihrer Zukunftspläne und deren Umsetzung professionell begleitet.  Das Kind wird im organisations-eigenen Transit House (Übergangswohnheim) untergebracht, gewöhnt sich hier an einen geregelten Alltag und findet Zeit und Aufmerksamkeit, um traumatische Ereignisse zu verarbeiten. Zeitgleich beginnen die Mitarbeiter Streets Ahead damit, die Familien ausfindig zu machen, und Möglichkeiten einer harmonischen und kindgrechten Wiedervereinigung zu analysieren. Die Tätigkeiten der Familienrecherche zur Wiedervereinigung umschließen auch Sensibilisierungs- Workshops für Eltern, Angehörige und die involvierte Dorfgemeinschaft.

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Ist eine Rückkehr in die alte Umgebung nicht ratsam, bemüht sich Streets Ahead um alternative und langfristige Unterbringungsmöglichkeiten, die ein liebendes und beschütztes Zuhause bieten können. Das Foster Home (Wohngemeinschaft) der Organisation ist hier Lösung für 14 Kinder.  Ehemalige Straßenkinder, die dort heranwachsen, die zurück in ihre Familien kehren können oder aber auch seitens Streets Ahead in Schulinternaten integriert werden, erhalten finanzielle Unterstützung, um die in Simbabwe äußerst kostspielige Schulausbildung absolvieren zu können.

Streets Ahead ermöglicht so derzeit rund 60 Kindern eine Schulausbildung; ein ehemaliges Straßenkind besucht die Universität Simbabwe und studiert Politikwissenschaften. Um weiteren Kindern einen Weg in ein menschenwürdiges Leben und kindesfreundliches Aufwachsen zu ermöglichen, ist die Organisation immer wieder auf Fördermittel und Unterstützung aus Europa angewiesen. Größte Anliegen sind kleine Beiträge zur Finanzierung von Schulgeldern. Mit einem Euro am Tag kann so einem Kind die Schuluniform, Material und die Gebühren gezahlt werden. Desweiteren ist Streets Ahead jederzeit dankbar für Spenden, die den Einkauf der Medikamente und Kosten für die Krankenbehandlung unterstützen. Im Jahr werden mit 3.200 Euro über 500 Kinder medizinisch versorgt. Um das Drop-In-Center an neuer Stelle wieder in Betrieb nehmen zu können, laufen größer angesetzte Fundraising Aktivitäten und die intensive Suche nach einem potentiellen Partner zur Zusammenarbeit. Mit tiefergehendem Interesse freuen wir uns auf den Besuch auf unserer Website www.streetsahead.org.zw oder einer Nachricht an inbloom(at)web.de (Melanie Assauer/ M&E Spezialist Streets Ahead).

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