UN wollen Aids bis 2030 ausmerzen
Wunschdenken? Mit Milliardeninvestitionen wollen die UN dem HIV-Virus endgültig den Garaus machen.
NEW YORK. Als die US-Seuchenbehörde vor 35 Jahren erste Aids-Fälle meldete, ahnte niemand, zu welch gewaltiger Epidemie HIV heranwachsen würde.
Mit Investitionen in Milliardenhöhe will die Weltgemeinschaft sie bis zum Jahr 2030 bezwungen haben. Gewonnen ist der Kampf noch nicht.
Die beiden starben innerhalb derselben Woche. Loyce Maturu aus Simbabwe war zehn Jahre alt, als ihre Mutter und ihr Bruder an Aids starben. Dann, mit zwölf Jahren, bekam auch sie die Diagnose: Sie ist HIV-infiziert.
„Es war der deprimierendste Moment für mich. Ich weinte und dachte, ich würde sterben“, erzählt Maturu vor der UN-Vollversammlung. Hunderte sind angereist, der Saal ist voll besetzt. Maturus Stimme zittert. „Ich versuchte, mich umzubringen, indem ich alle Medikamente auf einmal nahm.“
Schon das Stigma kann den Willen zum Überleben rauben
Wie hart das Leben für HIV-Infizierte und Aids-Kranke in manchen Entwicklungsländern sein muss, ist für Menschen in der westlichen Welt oft kaum vorstellbar.
Schon das Stigma, die Diskriminierung, die Ausgrenzung können Betroffenen den Willen zum Überleben rauben.
36,7 Millionen Menschen leben nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit mit dem Aids-Erreger HIV, davon infizierten sich allein 2,1 Millionen im vergangenen Jahr.
Ist das diese Woche bekräftigte Ziel, die Epidemie bis zum Jahr 2030 auszumerzen, also Wunschdenken? Und hatten die UN diese Vision nicht schon Mitte 2014 erklärt, treten sie mit diesem politischen Bekenntnis also auf der Stelle?
Michel Sidibé, UNAIDS-Direktor und damit Leitfigur des ehrgeizigen Plans, zeigt sich hoffnungsvoll. Nur 26,2 statt der zuvor geschätzten 30 Milliarden Dollar (26,3 Mrd. Euro) müsse die Weltgemeinschaft etwa im Jahr 2020 aufbringen, um die gesetzten Ziele zu erreichen, hatte er im Vorfeld des dreitägigen Treffens in New York mitgeteilt.
Es geht nicht nur um Geld
Nach dieser Spitze würden die benötigten Investitionen stetig sinken. Für das besonders stark betroffene Zentral- und Westafrika fürchtet die Organisation Ärzte ohne Grenzen allerdings, dass die Mittel nicht ausreichen werden - und fordert ausreichende Finanzierung von den UN.
Und es geht nicht nur um Geld. Die Mittel müssen verwandelt werden in schnellen und unkomplizierten Zugang zu HIV-Therapien - ob bei Drogenabhängigen in Russland, Prostituierten in China oder Schwulen in Lesotho.
Unmittelbar nach einer HIV-Diagnose müssten Betroffene die Chance haben, eine Behandlung zu beginnen, sagt Deborah Birx, Sonderbotschafterin und Koordinatorin der US-Regierung im Kampf gegen Aids.
„Jemand, der Drogen injiziert, schwule oder bisexuelle Männer oder Sexarbeiter“ - Schlüssel sei die schnelle Behandlung, sagt Birx.
Fortschritte gibt es zweifellos. Die Zahl neuer Infektionen ist seit dem Jahr 2000 nach UN-Angaben weltweit um mehr als ein Drittel gesunken. Thailand löschte als erstes Land in Asien die Mutter-Kind-Übertragung des Aids-Erregers praktisch aus.
Afrika am Wendepunkt
„Heute werden 17 Millionen Menschen behandelt, was eine echte Erfolgsgeschichte ist“, lobt Michel Sidibé. Wissenschaftler, Vertreter der Zivilgesellschaft, Politiker - alle hätten an einem Strang gezogen, um einen Umgang mit der Epidemie zu bewirken, der vor 10, 20 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Mit Blick auf Afrika spricht er von einem „Wendepunkt“: Erstmals würden auf dem Kontinent mehr HIV-Infizierte behandelt als sich neu ansteckten.
In den armen Dörfern dieser Welt, aber auch in Großstädten, wird der schwere Kampf gegen HIV und Aids andauern. Nach dem Willen der UN soll die Zahl der jährlich neu HIV-infizierten von derzeit 2,1 Millionen bis Jahr 2020 auf weniger als 500 000 Menschen sinken und die Zahl der derzeit jährlich 1,1 Millionen Menschen, die an den Folgen der Immunschwächekrankheit sterben, ebenfalls.
Wie wichtig auf diesem Weg die Unterstützung der Betroffenen ist, weiß auch Ndaba Mandela, Enkel des früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela, der für einen offenen Umgang mit Aids warb.
„Mein Großvater hatte keine Angst vor der Wahrheit“, sagt Ndaba Mandela, als er Loyce Maturu nach ihrer Rede in der Vollversammlung die Hand geschüttelt hat. „Bigotterie und Angst tun nichts weiter, als das Virus zu verbreiten.“ Mandela rät jedem Menschen, immer zwei Kondome bei sich zu tragen: eins für den eigenen Gebrauch - und eins zum Verschenken an jemanden, der gerade keins bei sich hat. (dpa)
Ras Marcus arbeitet an seinem Durchbruch. Zwei Songs hat der 21-Jährige bereits aufgenommen, die er stolz auf seinem Handy vorspielt. Natürlich war es nicht einfach für ihn, seine Tracks ins Radio zu bringen. Aber so leicht lässt sich der aufstrebende Künstler nicht von seinem Traum abbringen. Ras Marcus glaubt fest daran, dass er bald ein Star sein wird, und dass seine Musik der Schlüssel zum Weg aus der Armut der Townships sein kann. (aus JournAfrica) Weiterlesen ->
Auf youtube bei einer Performance in Chitungwiza: https://www.youtube.com/watch?v=6m5ceS_LcTc
Einen interessanten Beitrag über den ->> Comedian Comrade Fatso <<- aus Simbabwe brachten die Tagesthemen der ARD vom 28. Februar 2016.
Weitere Videos dieses unerschrockenen Comedian finden sich auch auf Youtube
Hermann Stubbe vermittelt und betreut
Hermann Stubbe hat jetzt für die Deutsch-Simbabwische Gesellschaft (DSG) die partnerschaftliche Entwicklungszusammenarbeit für Porta- Farm -Schule westlich der simbabwischen Hauptstadt Harare übernommen. Die staatliche Grundschule mit 7 Schuljahren liegt in einer der ärmsten Gegenden des Landes. Die jüngsten der mehr als 400 Kinder sind etwa 5 Jahre alt, wenn sie die Vorschule besuchen.
Nachdem sie die Schule mit etwa 13 Jahren verlassen, können wegen der Armut viele Kinder keine weiterführende Schule besuchen. Der Kontakt zu der Schule entstand im Rahmen des Besuches einer Delegation des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken.
Für die Schule mit einfachen Gebäuden, die in einem sehr schlechten Zustand sind, sind so gut wie keine Sachmittel für Renovierungen vorhanden. Als ein drängendes Problem wurde beim Besuch festgestellt, dass aus hygienischen Gründen dringend neue Trockentoiletten benötigt wurden. H. Stubbe und die Mitglieder der Delegation wurden aktiv, so dass bald mit Spendenmitteln bereits jeweils eine Jungen- und Mädchentoilette neu gebaut werden konnten. Weitere Häuschen können in diesen Wochen errichtet werden.
Weitere Renovierungen und Bauten sollen erfolgen, wenn die Finanzierung dafür gesichert ist. So soll ein Zaun um das Schulgelände die Kinder vor dem Straßenverkehr der angrenzenden Hauptstraße schützen und Spielgeräte angeschafft werden. Auch soll der Schulgarten mit einer funktionierenden Pumpe ausgestattet, geeignete Möbel angeschafft und in Zukunft ein weiteres Klassen- und Lehrergebäude errichtet werden.
Die Delegation konnte sich persönlich davon überzeugen, mit welchem Engagement die Lehrerinnen und Lehrer der Schule mit den extrem knappen Mitteln durch hohes persönliches Engagement das Bestmögliche erreichen.
Sobald sich regelmäßige Spender finden, soll auch eine Schulspeisung ermöglicht werden. Allerdings nicht täglich. Die Folge ist ein unregelmäßiger Schulbesuch, besonders von Mädchen. Viele der Kinder tragen zudem mit Verantwortung, die Familien zu ernähren. Auch die große Zahl an AIDS-Waisen verschlimmert die Situation.
Der Unterstützerkreis unterhält über H. Stubbe direkten Kontakt mit der Schulleitung, so dass der gezielte und effektive Einsatz der Mittel sichergestellt ist. Regelmäßig meldet die Schulleiterin die ermöglichten Fortschritte durch Berichte mit Fotos .Somit können alle Spender direkt erfahren, was mit ihren Spenden erreicht wurde.
Mit Februar werden 2 Teilnehmer aus dem Projekt Praxis der Entwicklungszusammenarbeit der Universität Münster im Rahmen ihres Freiwilligeneinsatzes auch an der Porta Farm Schule hospitieren und über die bisher erfolgten Projektarbeiten berichten.
Nähere Informationen gibt es auf der Website:
https://www.betterplace.org/de/projects/20976-unterstutzung-fur-die-porta-farm-school-in-simbabwe
und Hermann Stubbe, Tel.02574-928418.
Spenden sind möglich über:
Simbabwe
Herr ITAI DZAMARA, Journalist
Am Morgen des 9. März ist der Journalist und Demokratieverfechter Itai Dzamara in Harare, der Hauptstadt Simbabwes, verschleppt worden. Während eines Frisörbesuchs im Vorort Glen View wurde er von fünf Männern beschuldigt, Vieh gestohlen zu haben. Sie legten ihm Handschellen an und fuhren mit ihm in einem weißen Lieferwagen davon.Die Versuche seiner Familie und von Menschenrechtsanwält_innen, seinen Aufenthaltsort zu ermitteln, schlugen bislang fehl.
Weitere Informationen auf der Seite von Amnesty International unter:
http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-056-2015/aktivist-verschleppt?destination=node%2F5309